Faszien bilden eine ununterbrochene Gewebeeinheit, die sich von Kopf bis Fuß, aber auch von aussen nach innen erstreckt.
Es gibt keine Unterbrechung in der faszialen Kontinuität.
Dieses im Körper weit verbreitete Netzwerk enthält die strukturelle und funktionelle Integrität, das heißt, es sorgt dafür, dass die Teile des Körpers zu einem Ganzen zusammengefügt werden und zusammenarbeiten.
Die Faszien stammen embryologisch gesehen aus dem Keimblatt (Mesoderm). Es gibt keine Stelle in unserem Körper an dem sie fehlen. Ihre Ansätze an den knöchernen Strukturen sind als Übergangszonen der Faszie (connective tissue) in eine andere, festere Form anzusehen. Im Grunde ist der Knochen eine starke Verdichtung der Faszie. Daher unterscheiden wir nicht zwischen den einzelnen Strukturen, sondern behandeln sie ganzheitlich als Faszien.
Die einmalige Konstruktion des Bewegungsapparates gründet auf der Fähigkeit der Spannung und Intergration.
Am Beispiel Bewegungsapparat bedeutet dies, daß starre Körper wie Knochen und flexible, elastische Strukturen, nämlich hauptsächlich Faszien in Bändern, Sehnen und Muskeln eine Einheit der Kraftübertragung bilden.
Nun, das ist nichts Neues. Aber das Revolutionäre an diesem Model ( siehe Bild oben) ist, daß für die Kraftübertragung sich die Knochen nicht unbedingt stark berühren müssen.
Für die Kraftübertragung sorgen elastische und flexible Zugelemente (Faszien!), welche die einwirkenden Kräfte an den Gelenken vorbei weiterleiten. Störungen in diesen Übertragungsketten des Faszien führen zu Gelenkkompression, die mit der Zeit sich pathologisch auf das Gelenk auswirkt.